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Geeignete Holzarten für den Bau eines Gartenhauses: Ein Leitfaden für Handwerker

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Spätestens wenn im Frühling die Temperaturen auf dem Thermometer wieder nach oben klettern, ist es so weit: Die Menschen treibt es nach draußen, um nach den dunklen Wintermonaten etwas Sonne zu tanken. Wer kann, hält sich jetzt am liebsten im eigenen Garten auf. Und für den perfekten Schutz gegen die Witterung, aber auch gegen kühlere Luft am Abend sorgt ein stabiles Gartenhaus.

Holz ist nach wie vor ein äußerst beliebtes Material für Gartenhäuser. Das zeigt sich unter anderem auch daran, dass andere Materialien für den Gartenhaus-Bau – etwa WPC – häufig die Optik und Haptik des Naturwerkstoffs imitieren. Kein Wunder: Holz fügt sich äußerst harmonisch in praktisch jeden Außenbereich ein. In einem Gartenhaus aus Holz fühlt man sich ganz von Natur umgeben und zugleich geschützt vor Wind und Wetter.

Doch nicht jede Holzart ist für den Bau von Gartenhaus, Geräteschuppen & Co. gleichermaßen gut geeignet. Wir stellen Ihnen drei Holzarten vor, die für Außenprojekte besonders beliebt sind.

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Holz-Gartenhaus: Auf die geplante Nutzung kommt es an

Auch wenn der Markt Gartenhaus-Fertigbausätze bietet, in denen alle benötigten Teile von der Dachpfette bis zum Beschlag enthalten sind: Wer sich deutlich mehr Spielraum bei der Gestaltung wünscht, wird sich für eine individuelle Umsetzung entscheiden und dafür einen Handwerks-Profi beauftragen – damit das Gartenhaus nicht nur praktisch ist, sondern auch ein echter Hingucker.

Bei Auftragsvergabe sollten Ihre Kundinnen und Kunden bereits konkrete Vorstellungen davon haben, welche Anforderungen ihr neues Gartenhaus erfüllen soll. Schließlich ist Gartenhaus nicht gleich Gartenhaus: Gemeinsam haben die verschiedenen möglichen Varianten, dass es sich um ein freistehendes Gebäude handelt, das sich meist im Garten eines Wohnhauses oder in einem Schrebergarten bzw. in einer Kleingartenkolonie befindet. Wenn es jedoch um den Verwendungszweck geht, gibt es natürlich verschiedene Optionen.

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Der Klassiker: der Geräteschuppen, also das Gartenhaus als Aufbewahrungsort für Gartengeräte, Werkzeug und/oder zur Überwinterung der Gartenmöbel. In diesem Fall stellt es vor allem einen geschützten Stauraum dar, der kurze Wege im Freien ermöglichen soll. Häufig wird diese Variante auch mit einem Hobbyraum bzw. einer Werkstatt kombiniert, um im Haupthaus Wohnraum zu sparen sowie handwerkliche Arbeiten unabhängig vom Wetter durchführen zu können.

Vielleicht möchte der Auftraggebende das Gartenhaus aber auch als Aufenthaltsort für sich und seine Gäste nutzen, zum Beispiel, wenn das Wetter nicht mitspielt oder wenn es abends kühler wird. Diese manchmal auch als »Gartenlaube« bezeichnete Variante zeichnet sich meist dadurch aus, dass sie über eine Terrasse bzw. Veranda verfügt, die Raum für Sitzmöbel zum Verweilen bietet. Selbstverständlich ist auch eine Kombination aus gemütlicher Laube und Stauraum denkbar.

Seltener ist die Nutzung des Gartenhauses als zusätzlicher Wohnraum. Dabei kann es sich um ein voll ausgestattetes Gästehaus handeln, einen Rückzugsort für die Bewohner:innen des Haupthauses oder um eine autarke Ferienwohnung. Weitere Beispiele wären die Nutzung des Gartenhauses als Grillpavillon, als Outdoor-Küche u.v.m..

Drei der gängigsten Hölzer für den Außenbereich

Gerade jene Kunden, die bei der Materialwahl zunächst vor allem auf die Optik achten, profitieren besonders von einer Beratung dazu, wie wichtig die richtige Holzart für die Haltbarkeit eines Gartenhäuschens ist: Schließlich muss das Gebäude dauerhaft Witterungseinflüssen wie Nässe trotzen, die im Herbst und Winter durchaus anhaltend sein kann. Das gewählte Holz sollte also den wechselnden Bedingungen der Natur gewachsen sein. Die folgenden drei Holzarten kommen im Außenbereich besonders häufig zum Einsatz.

Kiefer

Kiefernholz-MaserungKiefer, Bild: Klöpferholz

Für viele Auftraggebende sind finanzielle Aspekte mit ausschlaggebend, wenn sie sich für eine Holzart entscheiden sollen. Zu den günstigeren Hölzern, die der Markt für den Gartenhaus-Bau bereithält, zählt die Kiefer.

Vorteile von Kiefernholz für den Bau eines Gartenhäuschens:

  • Schöne Farbe und Maserung: Frisches Kiefernholz ist durch eine helle, weißlich-gelbliche Maserung gekennzeichnet, die mit der Zeit einen interessanten Rotstich entwickelt.
  • Leicht zu verarbeiten: Kiefer ist besonders weich und lässt sich dadurch relativ einfach bearbeiten.
  • Verhältnismäßig günstiger Preis: Wie bereits erwähnt, sind die Anschaffungskosten für Kiefernholz – je nach Qualität – überschaubar.

Nachteile von Kiefernholz für den Bau eines Gartenhäuschens:

  • Große Astlöcher: Kiefernholz kann – abhängig von seiner Qualität – große Astlöcher aufweisen. Diese ziehen sich je nach Witterung zusammen oder dehnen sich aus, das Holz arbeitet. Im schlimmsten Fall können dadurch Stellen entstehen, an denen das Häuschen undicht ist.
  • Potenzieller Harzaustritt: Bei großer Hitze neigt Kiefernholz zu Harzaustritt.
  • Höherer Pflegeaufwand: Kiefer ist anfällig für Feuchtigkeit. Deshalb muss es regelmäßig mit spezieller Oberflächenbehandlung für Kiefernholz gegen Witterungseinflüsse geschützt werden, andernfalls droht Fäulnis.

Wenn der Kostenfaktor den Ausschlag gibt, kann Kiefernholz also das Material der Wahl sein. Allerdings ist es dann besonders wichtig, auf eine hohe Qualität zu achten und das Holz regelmäßig zu pflegen.

Fichte

Fichteholz-Maserung

Fichte, Bild: Klöpferholz

Für den Einsatz in Außenbereichen ist besonders auch das Holz der nordischen Fichte beliebt: Aufgrund des raueren Klimas in ihren Herkunftsgebieten wächst sie langsamer, ihr Holz ist dadurch feinjähriger und robuster.

Vorteile von Fichtenholz für den Bau eines Gartenhäuschens:

  • Geringes Gewicht: Fichtenholz gehört zu den leichteren Hölzern. Vor allem bei größeren Gartenhäusern ist das in Bezug auf das zu legende Fundament von Vorteil.
  • Hohe Stabilität: Fichtenholz, vor allem nordisches, ist äußerst stabil. Dadurch trotzt es auch höherer Belastung.
  • Gut zu verarbeiten: Fichtenholz ist weich und elastisch, was die Bearbeitung erleichtert.

Nachteile von Fichtenholz für den Bau eines Gartenhäuschens:

  • Anfällig für Schädlinge: Fichtenholz ist sowohl für Pilze als auch für einen Befall durch Insekten wie den Holzwurm anfällig. Vorbeugen können entsprechende Holzschutzmittel, die jedoch regelmäßig erneuert werden müssen.
  • Farbveränderung bei Verwitterung: Frisches Fichtenholz ist sehr hell, nahezu weiß, wird im Lauf der Zeit jedoch bräunlich oder gräulich. Wer die helle Farbe erhalten möchte, sollte das Holz mit einem entsprechenden Schutz behandeln.
  • Preise im mittleren Bereich: Die Holzpreise für Fichtenholz liegen etwas höher als die für Kiefernholz. Insgesamt sind die anfallenden Kosten jedoch immer noch vergleichsweise moderat.

Fichtenholz bringt demnach zahlreiche Eigenschaften mit, die es für den Gartenhaus-Bau interessant machen. Wichtig ist jedoch auch hier, das fertige Gartenhaus regelmäßig zu pflegen, damit Schädlinge keine Chance haben.

Lärche

Laerchenholz-MaserungLärche, Bild: Klöpferholz

Auch die Lärche gehört zu den Nadelhölzern, die sich gut für den Außenbereich eignen. Im Vergleich zu Kiefern- und Fichtenholz handelt es sich um ein eher dunkles Holz, das rötlich-braune Färbungen aufweist. Von allen einheimischen Nadelbäumen liefert die Lärche das schwerste Holz.

Vorteile von Lärchenholz für den Bau eines Gartenhäuschens:

  • Hohe Stabilität: Aufgrund seiner hohen Dichte ist Lärchenholz außerordentlich stabil. Zugleich bietet es gute Verarbeitungseigenschaften.
  • Hohe Witterungsbeständigkeit: Lärchenholz ist – auch ohne Behandlung – unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit.
  • Resistenz gegenüber Pilzen und Insekten: Schädlinge können Lärchenholz kaum etwas anhaben. Das Holz ist von Natur aus resistent gegen verschiedene Angreifer.

Nachteile von Lärchenholz für den Bau eines Gartenhäuschens:

  • Höheres Preissegment: Lärchenholz ist im Vergleich zu Fichten- oder Kiefernholz deutlich teurer.
  • Tendenz zu Drehwuchs: Mitunter neigen die Holzfasern der Lärche dazu, nicht parallel nach oben, sondern spiralförmig um den Stamm herumzuwachsen. In diesem Fall können innerhalb der Bretter oder Holzzuschnitte Spannungen vorliegen, die die Stabilität des Materials beeinträchtigen.
  • Verlust der Färbung: Vor allem unbehandelt verliert Lärchenholz mit der Zeit seine ursprüngliche Färbung und nimmt Grautöne an.

Im Hinblick auf die Eigenschaften ist das Holz der Lärche also sehr gut geeignet, um ein stabiles, witterungsbeständiges und winterfestes Gartenhaus zu bauen. Qualität hat allerdings auch ihren Preis: Das Gartenhaus aus Lärche verursacht – verglichen mit Lösungen aus Kiefer oder Fichte – mit Abstand die höchsten Kosten.

Ist Ihr Kunde beispielsweise von den Eigenschaften der Lärche überzeugt, schluckt jedoch schwer angesichts der Holzpreise, kann eine Kombination aus einem Innengerüst aus Kiefern- oder Fichtenholz und einer Verschalung aus Lärchenbrettern die Lösung sein.

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