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Lieferengpässe im Baugewerbe

Lieferengpässe beeinflussen weiterhin das Baugewerbe

Monatelange Wartezeiten auf Fahrradschläuche, fehlende Holzbretter und überlastete Sägewerke. Und dann stehen wegen Lieferengpässen bei Elektronikteilen auch noch die Bänder der Autobauer still. Der Rohstoffmangel im Jahr 2021 in so vielen Bereichen ist vermutlich der drastischste seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Vor allem das Baugewerbe und dessen Kunden bekamen und bekommen noch immer die Auswirkungen zu spüren. Die Auftragsbücher sind voll, aber das Material ist knapp. Wird sich die Lage in diesem Jahr wieder entspannen oder drohen weitere Engpässe?

Große Nachfrage nach Holz

Ein Bauboom in den USA und Europa löste im Frühjahr 2021 einen sprunghaften Anstieg bei der Nachfrage nach Holz aus. Hinzu kam ein sinkendes Angebot an Rohholz. Denn auf dem amerikanischen Kontinent, vor allem in Kanada, fiel ein Teil der Holzernte aus: Käferbefall und Waldbrände reduzierten die Menge an hochwertigem Bauholz drastisch. Deswegen stieg die Nachfrage nach europäischem Holz. Vor allem im Frühjahr 2021. Doch darauf waren die Sägewerke nicht vorbereitet. Das geschlagene Holz musste teilweise weite Strecken zurücklegen, um gesägt und bearbeitet zu werden. So kam es zu einer kurzzeitigen Verknappung des wichtigen Baumaterials. Die Folge: Handwerksbetriebe und Häuslebauer kamen in Bedrängnis, weil zeitweise Bretter, Balken für Dachstühle und Holz für Böden nicht rechtzeitig oder nicht in der gewünschten Qualität zu bekommen waren.

unikate-kloepferholzFoto © Klöpfer

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Flexibilität und Regionalität - So sichert Klöpfer die Lieferungen

Zwischenzeitlich können Baubranche und Kunden zumindest wieder ein wenig aufatmen. Der Bauboom in den USA hat in der zweiten Jahreshälfte 2021 etwas nachgelassen, die Lieferketten beim Holz haben sich der höheren Nachfrage angepasst. Allerdings bleibt der Bedarf an Holz hoch. Wir bei Klöpferholz reagierten auf die starke Nachfrage im Frühjahr 2021 durch Flexibilität bei unseren Lieferanten. Außerdem suchen wir stets nach Produktalternativen. Dabei machen wir in Sachen Qualität keine Kompromisse. Natürlich stehen wir auch in engem Austausch mit Partnern und sind Teil eines großen Einkaufsnetzwerkes. Wegen unserer langjährigen europäischen Lieferantenbeziehungen sind wir zur Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen gut aufgestellt, in dieser Situation von schwieriger zu kontrollierenden Lieferketten infolge der Internationalisierung der Holzmärkte. Kunden und Handelspartnern empfehlen wir weiterhin, ihre Bestellungen am Bedarf auszurichten, und raten von riskanten Hamsterkäufen ab.

Klöpfer_LogisitkFoto © Klöpfer

Nachhaltiges Bauen wurde 2021 durch Holzmangel kurzzeitig erschwert

In den vergangenen Jahren setzten immer mehr Bauherren auf den Werkstoff Holz. Der Grund: Holz bindet CO2. Und das für sehr lange Zeit. Bauen mit Holz statt mit Beton ist demnach Klimaschutz pur. Denn Beton setzt bei der Herstellung große Mengen an CO2 frei, während im Holz CO2 gespeichert ist. Holzhäuser können mehrere Jahrhunderte überdauern, wie zum Beispiel die zahlreichen Fachwerkhäuser in den Innenstädten beweisen. Somit ist Holz der perfekte Werkstoff für nachhaltiges Bauen. Davon sind auch wir von Klöpferholz überzeugt. Holzhäuser, aber auch Holzböden, Türen und Möbel aus Holz sorgen für ein gutes Raumklima und eine entspannte Wohnatmosphäre.

holztisch-kloepferholzFoto © Klöpfer

Massivholz Tischplatten verleihen jedem Raum einen besonderen Charakter. Jede bringt eine individuelle Geschichte mit und durch ihre außergewöhnliche Maserung ist jede Tischplatte ein absolutes Unikat.

Doch der kurzzeitige Mangel an Holz zwang so manchen Baupionier in die Knie. Wegen der ungünstigen Situation von Angebot und Nachfrage konnte nicht jeder seinen Traum vom Holzhaus verwirklichen. Glücklicherweise erwarten wir spätestens für dieses Jahr eine Normalisierung des Holzmarktes. Dann wird nachhaltiges Bauen wieder so attraktiv werden wie zuvor.

ausstellung-kloepferholzFoto © Klöpfer

Nicht nur sehen, sondern auch fühlen. Eine große Auswahl an Holzböden, Türen oder Terrassendielen gibt es in den Klöpfer Ausstellungen auch zum Anfassen.

Entspannung auf der Baustelle? Eher nicht - Zahlreiche weitere Werkstoffe fehlen

Nicht nur die Lage auf dem Holzmarkt war und ist immer noch angespannt. Zahlreiche weitere Werkstoffe des Baugewerbes wie Stahl, Dämmmaterial, Schrauben und Farben kommen zu spät auf der Baustelle an oder werden nicht in der gewünschten Ausführung und Qualität geliefert.

Ohne Hos’ nix los? Lieferengpässe sogar bei Arbeitskleidung

Einige Kunden berichten sogar von Engpässen bei Arbeitskleidung. Der Grund dafür sei, so erklärt uns Raphael Weißert, Geschäftsführer von Zunft.de, dass viele Bekleidungsfirmen in Fernost produzieren ließen. Vor allem in dieser Weltregion käme es immer wieder zu Produktionsverzögerungen wegen Corona-Ausbrüchen. Auch seien die Frachtkosten enorm angestiegen. “Im Bereich der klassischen Zunftkleidung, der Arbeitskleidung der Handwerker, hatten wir nur eine kurze Unterbrechung der Produktion.” Ebenso wie Klöpferholz setzt zunft.de auf europäische Produzenten. “Deswegen rechne ich mit stabilen Preisen und ausreichend Ware auf Lager, um alle Kundenbestellungen schnell ausführen zu können”, berichtet Weißert weiter.

Wenn alle Lichter ausgehen - Rohstoffmangel in der Elektroindustrie

Während sich die Lage bei einigen Rohstoffen, wie Holz, wieder etwas entspannt, stöhnen nun die Kolleginnen und Kollegen in der Elektroindustrie. So berichtet der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, dass vier von fünf Unternehmen derzeit Schwierigkeiten haben, ausreichend Material zu bekommen. Nicht nur der Mangel an Halbleitern lässt die Produktion von Autos und Spielekonsolen stocken. Es fehlen auch zahlreiche Metalle und Kunststoffe. So rechnet die Branche beispielsweise mit eklatanten Wartezeiten auch bei Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen und Kühlschränken.

Die Konsequenz? Geringeres Wirtschaftswachstum als erwartet

 Die Lieferengpässe auf dem Bau und in anderen Bereichen führten und führen immer noch zu erheblichen Verzögerungen auf Baustellen und in der Produktion. Das bremst die Wirtschaftskraft. Denn trotz übervoller Auftragsbücher geht nichts vorwärts. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum inzwischen herunter korrigiert: von 3,7 % im Frühjahr auf nur noch 2,4 % in der Herbstprognose. Lediglich die konsumnahen Dienstleistungsbranchen konnten im Jahr 2021 zulegen. Die Experten erwarten in diesem Jahr eine Entspannung der wirtschaftlichen Lage.